Schweizerdeutsch oder Schriftsprache

Ein heisses Eisen….

In Rapperswil-Jona hat die Schulleitungskonferenz entschieden, dass die Kindergärtnerinnen 10 Lektionen pro Woche im 2. Kindergartenjahr mit den Kindern Schriftsprache sprechen sollen/müssen.

In meiner Gruppe der Sprachbrücke (3-jährige Kinder und ihre Mütter) spreche ich den ganzen Morgen Schriftsprache. In der Mütter – Runde wurde nachgefragt wieso. Mit dem Argument, Kleinkinder möchten vorallem Freundschaften schliessen und benötigen dazu Kenntnisse im Dialekt, kam die berechtigte Frage nach Unterricht in Schweizerdeutsch auf.

Als Daz-Lehrerin bin ich nach wie vor der Meinung, dass sich die Schriftsprache besser eignet um möglichst genau die deutsche Sprache zu lernen. Sie ist genauer und differenzierter und dem Schweizerdeutsch fehlt eine ganze Zeitform. Auf die Dauer profitieren die Schüler davon, «richtiges» Deutsch zu lernen. Dafür sprechen sie vorerst Schriftsprache mit ihren Freunden, also nicht! die gleiche Sprache. Das mag zwar anfangs ein kleiner Stolperstein sein, hat aber Kinder noch nie abgehalten zusammen zu spielen.

Die DaZ-Kinder brauchen anfangs Geduld, weil sie wirklich nicht jedes Wort im Dialekt verstehen. Mit Hilfe jedoch der kleinen Freunde und, was wünschenwert wäre, der Kindergärtnerin und Lehrerin geht es in schnellen Schritten vorwärts. Der Dialekt kommt von alleine. Meiner Erfahrung nach sprechen viele Kinder etwa im 2. Kindergartenhalbjahr schon recht gut Schweizerdeutsch.

Hier noch ein interessanter Link zu den neusten Forschungsergebnissen